Wienerwald kämpft mit Parkplatz-Problemen
Manchmal geben Kunden bei Vassilios Kokinakias im Wienerwald telefonisch eine Bestellung auf, unter der Bedingung, dass er sie ihnen draußen vor der Tür aushändigt – sie wollen keinen Strafzettel riskieren. Kokinakias braucht dringend Parkplätze für sein Restaurant an der Ecke Landhausstraße/Lehmgrubenstraße. Die seien schon versprochen worden, als die Landhausstraße verkehrsberuhigt wurde, sagt er – das ist mehr als 15 Jahre her.
„Meine Kunden müssen irgendwo parken!“, sagt Kokinakias.
Früher gab es direkt vor dem Wienerwald fünf öffentliche Parkplätze. Sie sind weggefallen, als der Straßenraum umgestaltet wurde. Damals betrieben noch Kokinakias‘ Eltern den Wienerwald. Ihnen sei zugesagt worden, dass sie zwei Parkplätze vor ihrer Tür zugeordnet bekommen, berichtet der Sohn. Geschehen ist aber bis heute nichts. Und weil es in der Lehmgrubenstraße auch keine Kurzparkerregelung gibt, ist häufig alles belegt.
Kokinakias hat deshalb versucht, Parkplätze auf dem benachbarten SSB-Gelände zu kaufen oder zu mieten - ohne Erfolg. Also parken die Kunden in der Not auf dem Gehweg, wobei etliche schon einen Strafzettel kassiert haben. „Die kommen nicht wieder“, sagt der Chef. Verloren hat er aus den selben Gründen auch schon einige große Veranstalter von Busreisen als Kunden. Kokinakias‘ Vermieterin Irene Kärcher kennt das Problem und hat selbst wegen Parkplätzen bei der Stadtverwaltung vorgesprochen. Ihr wurde versichert, man kümmere sich darum – seither hat sie nichts mehr gehört.
Es gibt noch weitere Punkte, die es Kokinakias als Gewerbetreibendem nicht leicht machen. Viele Kunden haben Schwierigkeiten, zum Wienerwald zu finden, der seit der Verkehrsberuhigung weder vom Ostendplatz noch von der Talstraße her angefahren werden kann. Er selbst muss umständlich durchs Viertel kurven, wenn er einkauft und bekommt keine Genehmigung, länger als bis elf Uhr zu entladen.
Auch die Außenwerbung, die sein Vater früher immer am Gebäude anbrachte, darf Kokinakias nicht mehr draußen aufhängen, berichtet er. Die Monatswerbung von der Wienerwald-Zentrale, bezahlt er folglich umsonst: „Die geht in den Müll.“
Die Zentrale hat Kokinakias und seiner Frau mittlerweile mehrere andere Filialen angeboten. Eigentlich wollen die beiden im Stadtteil bleiben, weil die Familie schon 30 Jahre an diesem Standort ist und ihn aufgebaut hat. Aber wenn sich die Rahmenbedingungen nicht bald verbessern, werden sie wohl doch umziehen, sagen sie. aia