Miteinander reden hilft weiter
Manche Probleme lassen sich schneller beheben als man denkt. Sinan, Maschde und Edison ärgern sich schon sehr lange über das Stück fehlende Bande am Bolzplatz an der Ecke Neckar-/Heinrich-Baumann-Straße. Die Jungs kicken dort fast täglich, im Winter wie im Sommer. Einige ihrer Kumpels hätten aber wegen des Lochs in der Einfassung schon die Lust verloren, erzählen sie. Ständig rolle der Ball raus, und außerdem könne man einfach besser spielen mit Bande.
Wo sie das Problem melden können, war den drei Kickern allerdings nicht klar – bis sie vor kurzem im Rahmen des kommunalpolitischen Planspiels in ihrer Schule Kontakt zu Vertretern der Stadtverwaltung und des Bezirksbeirates bekamen. Sinan nutze die Gelegenheit, das Anliegen vorzutragen und bekam prompt einen Ortstermin mit Bezirksvorsteher Martin Körner, Bezirksbeirat Thomas Rudolph, der ganz in der Nähe wohnt und Karl-Heinz Lehrer vom Garten-, Friedhofs- und Forstsamt.
Dass ein Stück Bande fehlt, habe er gewusst, sagte Lehrer - aber dass es vermisst wird, war ihm nicht bekannt. „Da hat sich niemand gemeldet“, sagte er und riet den Jungs, künftig in solchen Fällen einfach anzurufen. Das Stück Bande, das schon vor rund zwei Jahren dem Vandalismus zum Opfer gefallen war, soll nun ersetzt werden. Lehrer hofft, dass die im Frühjahr arg belastete Werkstatt es bis Anfang Mai schafft.
Sinan, Maschde und Edison erfuhren nebenbei, dass so ein Stück Bande mehrere Hundert oder auch tausend Euro kostet, weil es zur Schalldämmung mit einem Kunstrasenvlies überzogen wird. Und dass der Platz schon einmal auf der Kippe stand wegen der Klage eines Anwohners, die dieser aber zum Glück zurückzog. Und dass es prima wäre, wenn sie selbst ein Stück Verantwortung übernähmen und ein Auge auf die pflegliche Behandlung der Anlage hätten. Eine ordentliche Lektion Kommunalpolitik haben sie an diesem Nachmittag bekommen – aber auch etwas erreicht. aia
bolzplatz stöckach:
Ortstermin am Bolzplatz beim Stöckach. Foto: aia