Schritt für Schritt wird die Glühbirne verschwinden. Gemäß EU-Verordnung dürfen seit dem 1. September keine 60-Watt-Glühbirnen mehr hergestellt werden; im Verkauf sind sie aber weiterhin, so lange es noch welche gibt. Leistungsstärkere Glühbirnen haben schon dasselbe Schicksal erfahren, in einem Jahr geht es auch den schwächeren so. Ersetzt werden die Glühbirnen durch Energiesparlampen. Was bedeutet das für die Verbraucher? Was ist beim Einkauf und bei der Entsorgung zu beachten? Sebastiano Barresi von ElKoop Hammer hat unserer Fragen beantwortet.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Glühbirnen und Energiesparlampen?
Die Glühbirne erzeugt Licht durch einen glühenden Draht. Dabei entsteht allerdings auch viel Wärme; nur etwa fünf Prozent der Energie werden zu Licht. Energiesparlampen sind im Grunde genommen Leuchtstoffröhren im Mini-Format, Fachleute bezeichnen sie auch als Kompaktleuchtstofflampe. Sie erzeugen bei gleicher Energie 70 bis 80 Prozent mehr Licht. Heute brauchen die meisten auch keine lange Aufwärmzeit, ein gutes Produkt hat sofort nach dem Einschalten 60 Prozent seiner Lichtstärke, die restlichen 40 folgen innerhalb einer halben Minute.
Was sollte man beim Kauf von Energiesparlampen beachten?
Es gibt große Qualitätsunterschiede. Man sollte gute Markenprodukte kaufen, weil deren Lichtqualität deutlich besser ist als bei billigen Produkten. Das rechnet sich auch wirtschaftlich, denn teurere Lampen haben meistens eine längere Lebensdauer. Die Lebensdauer wird in Jahren angegeben, wobei eine Betriebszeit von 1000 Stunden im Jahr angenommen wird. Im Einzelfall kann das natürlich anders sein, aber vergleichen kann man anhand dieser Zahlen auf jeden Fall. Außerdem senken Energiesparlampen ja die Stromkosten, das macht sich in der Summe durchaus bemerkbar.
So eine Sparlampe in Stabform sieht aber nicht gerade elegant aus…
Heute gibt es die verschiedensten Formen: Wendel, Birne, Kolben, Tropfen- oder Kerzenform… genau wie bei Glühbirnen. Auch alle gängigen Fassungen sind zu haben. In der Regel ist angegeben, welcher Wattzahl die Leistung bei einer Glühbirne entspräche, das hilft bei der Orientierung. Längerfristig wird man sich aber wohl auch an die Einheit Lux (für Lichtstärke) gewöhnen, oder an Lumen, das auch die Empfindlichkeit des menschlichen Auges berücksichtigt.
Manchmal hat man trotzdem das Gefühl, dass eine Energiesparlampe schwächer leuchtet als die entsprechende angegebene Glühbirne.
Das könnte an der Lichtfarbe liegen. Es ist ein Vorteil von Energiesparlampen, dass der Verbraucher auch die Lichtfarbe wählen kann, die ihm am liebsten ist. Es gibt mehrere Stufen, von warmweiß (warm white) über tageslichtweiß bis zu komfortweiß (comfort warmwhite). Sie stehen auf der Verpackung. Wer möglichst nah ans gewohnte Glühbirnen-Licht möchte, kann warmweiß oder extra-warmweiß wählen, neutralweiß eignet sich zum Beispiel für einen Arbeitsplatz.
Wie entsorgt man Energiesparlampen?
Auf gar keinen Fall in den Mülleimer werfen. Zum einen enthalten sie giftiges Quecksilber in geringen Mengen, zum anderen verschiedenen recyclebare Rohstoffe, unter anderem die enthaltenen Gase. Man kann aber Energiesparlampen überall dort kostenlos abgeben, wo sie auch verkauft werden – genau wie bisher schon Leuchtstoffröhren.
Und was bringt die Zukunft?
Die Zukunft wird mit ziemlicher Sicherheit in erster Linie LEDs bringen. Die Leuchtdioden gibt es ja heute schon, sie sind noch sparsamer und auch platzsparend. Man kann tolle Sachen damit machen, mit Licht spielen. Das Problem ist aber momentan noch der Preis. Ab September 2016 werden der EU-Verordnung nach auch die meisten Halogenlampen vom Markt genommen, sie können weitgehend durch LED-Lampen ersetzt werden, teilweise muss man dafür aber den Trafo auswechseln.