Einblicke in die Villa BergMehr als 6000 Menschen wollten am Tag der offenen Tür einen Blick in die Villa Berg werfen und standen dafür auch geduldig an. Denn aus Sicherheitsgründen durften jeweils nur 400 Personen gleichzeitig ins Gebäudeinnere, weshalb Ordner am Ein- und am Ausgang zählten. In den kühlen, dunklen Räumen konnte man sich die ehemalige Pracht der Villa als Sommerresidenz des Königs nur schwer vorstellen, und auch der Weg zu einer modernen Nutzung ist unverkennbar noch ein weiter.
Draußen an Bauzäunen hingen Banner mit den Grundrissen und mit den Visionen für ein künftiges Medien- oder Bürgerhaus.
Auf der Ostseite der Villa ging es wie bei einem kleinen Volksfest zu, obwohl es zwischendrin immer wieder regnete. So schauten sich die Besucher die Theaterszenen und Musikdarbietungen auf der Bühne teilweise unter einem Dach aus Regenschirmen an. An Ständen informierten Vereine, Initiativen und Parteien, die sich mit der Zukunft des Gebäudes beschäftigen. Mit dabei war der Museumsverein MUSE-O, dessen Vertreter jede Menge Fragen zur Geschichte der ehemals königlichen Sommerresidenz beantworteten. Groß war auch das Publikumsinteresse an dem von MUSE-O-Kurator Ulrich Gohl herausgegebenen Buch „Die Villa Berg und ihr Park, Geschichte und Bilder“, das wir in unserer Mai-Ausgabe vorgestellt haben.
Derzeit wird der Zustand der Villa Berg gründlich untersucht, um festzustellen, welche Schritte zunächst für ihren Erhalt getan werden müssen. Es geht um die Bausubstanz, die Statik, den Brandschutz, den technischen Ausbau und eine mögliche Schadstoffbelastung. Bis Mitte Juli sollen die vollständigen Ergebnisse der Untersuchungen vorliegen. Auf der Basis dieser Daten geht es dann an die Bürgerbeteiligung, in deren Rahmen unter anderem professionell geleitete Dialogveranstaltungen stattfinden sollen. Auch online kann man sich über die Plattform www.stuttgart-meine-stadt.de beteiligen.
Die Bürger standen geduldig Schlange.
OB Fritz Kuhn mit Egmont Burkhardt (Mitte) am MUSE-O-Stand. Fotos: aia