Die Waldebene Ost mit ihren Gaststätten und Sportplätzen soll – zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes – ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden werden. Das hat das Verkehrsunternehmens SSB kurz vor Weihnachten entschieden. Die Buslinie 64 wird über die Waldebene bis zum Buchwald verlängert. Der Versuch läuft bis Ende 2018, wie es danach weitergeht, entscheiden die Fahrgastzahlen: Je nachdem, wie gut die Linie genutzt wird, wird sie weiterbestehen oder nicht.
Die Linie soll die Erreichbarkeit der Einrichtungen auf der Waldebene verbessern und damit nicht zuletzt auch den Autoverkehr eindämmen. Denn wenn beispielsweise Jugendliche mit dem Bus zum Training fahren, spart das etliche „Mama-Taxis“ ein.
Die Pilotphase soll jetzt im Frühjahr beginnen. Dann wird die Buslinie 64 vom Stadtteil Frauenkopf über den Bahn- und Bushalt „Stelle“ (wo sie bisher endet) an der Merz-Schule/Geroksruhe vorbei geführt. Sie fährt dann zur Waldebene Ost bis zu den Parkplätzen der Sportvereine SV Gablenberg, Spvgg Stuttgart-Ost und FV 1896 Stuttgart. Von dort aus nimmt der Bus den Weg zur Wendeplatte Buchwald, wo die Fahrgäste auf die Buslinie 45 zum Ostendplatz umsteigen können, und fährt dann wieder zurück.
Dem HGV Gablenberg wäre lieber gewesen, wenn der 64er ohne Umsteigen direkt bis zum Ostendplatz fahren würde. Denn das würde die Linie noch attraktiver machen und damit ihre Auslastung verbessern, meint der HGV-Vorsitzende Peter Metzler. Diese Variante schließt aber die SSB aus, denn dann würde die Linie 64 parallel zur 45 verlaufen, die von Bad Cannstatt über den Ostendplatz den Buchwald anfährt. Zwei parallele Linien sind aber nicht erwünscht. Die 45 bis zur Waldebene zu verlängern, ist wegen der eingesetzten großen Busse nicht möglich. Ebenso könnte die 64, auf der kleinere Busse fahren, nicht bis zum Ostendplatz die Linie 45 ersetzen: Denn sie fährt gemäß dem Bedarf auf der Waldebene erst ab 14.30 Uhr. Folglich bleibt es vorläufig beim Umsteigen an der Buchwald-Wendeplatte.
Im Vorfeld waren mehrere Anläufe für eine Verkehrsanbindung der Waldebene gescheitert. Trotzdem haben im März vor knapp einem Jahr der HGV Gablenberg, mehrere Gastronomen und Vereine, die Wirtschaftsförderung der Stadt, der Bezirksbeirat mit Bezirksvorsteherin und letztlich die Stadträte einen neuen Anlauf genommen und das Pilotprojekt auf den Weg gebracht. Im Dezember hat der Aufsichtsrat der SSB zugestimmt.
„Es freut mich, dass unsere Bemühungen und die breite Basis aus HGV, den Gastronomen und Sportvereinen, die Verantwortlichen der SSB zu Ihrer Entscheidung bewegt haben“, kommentiert Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier die positive Entwicklung. Auch der HGV Gablenberg begrüßt das Projekt. „Schon lange wünschen wir uns hier eine Lösung. Zwar hätten wir eine direkte Anbindung des Frauenkopfs bis zum Ostendplatz noch besser gefunden, aber zumindest gibt es nun eine Anbindung. Wenn aus diesem Pilotprojet ein konstanter Strom an Kunden in die Gablenberger Hauptstraße mit dem ÖPNV erfolgt, dann gewinnen alle Akteure, nicht zuletzt wir Gewerbetreibenden“, so Peter Metzler, der Vorsitzende des HGV Gablenberg. aia