
Die Bürger sollen von Anfang an einbezogen werden, bisher gebe es noch keinerlei Planungen: Das betonten Vertreter der Stadt und des Stadtteilmanagements „Gablenberg 33“ bei der Begehung von drei Straßenkreuzungen und einer Durchfahrtssperre, die im Zuge des Sanierungsgebiets Gablenberg umgestaltet werden könnten. Es handelt sich um die Kreuzungen Libanon-/Klingenstraße, Libanon-/Bergstraße, Berg-/Pflasteräckerstraße sowie den Poller in der Bergstraße.
Gut 60 Interessierte hatten sich zum „Kreuzungs-Rundgang“ eingefunden, die meisten von ihnen waren Anwohner der betroffenen Straßen. Sie klagten über den Schleichverkehr, über zu schnell fahrende Autos und die Missachtung der Einbahnstraße oder der Absperrung in der Bergstraße. Der Schleichverkehr entlarve sich schon durch die Autonummern aus der ganzen Region, betonten mehrere Betroffene. Eine Verkehrszählung im Jahr 2015 war zu einem anderen Ergebnis gekommen, nämlich, dass sich der Schleichverkehr hier in Grenzen halte oder gar nicht feststellbar sei. Dem widersprachen einige Begehungsteilnehmer vehement: Die Zählung habe „unstrittig Mängel“ gehabt, so ein Anwohner, man habe sie damals nur hingenommen, um weitere Schritte nicht zu verzögern. Ob tatsächlich eine neue Zählung stattfinden müsse, wie einige forderten, werde man überprüfen, so Philip Klein vom Büro Soziale Stadt Gablenberg.
Oftmals seien die Straßen so zugeparkt, auch an den abgerundeten Ecken der Kreuzungen, dass man nicht zwischen den Autos durch auf die Straße komme, berichteten einige. Die breiten Gehwege hätten zur Folge, dass auch Autos auf ihnen abgestellt würden. Vor allem die Kreuzung Pflasteräcker-/Bergstraße sei für Kinder sehr unübersichtlich und gefährlich, sagte eine Mutter und plädierte für einen Zebrastreifen oder eine andere Querungshilfe an dieser Stelle. An dieser Ecke war während der Besichtigung, die von 17.30 bis 19 Uhr dauerte, tatsächlich der meiste Verkehr festzustellen. Insgesamt war das Autoaufkommen aber zumindest zu dieser Zeit verglichen mit anderen Straßen eher gering.
Die Überlegung, die sehr großen, flächigen Kreuzungsbereiche umzugestalten und damit auch zu Orten für nachbarschaftliche Begegnung zu machen, fand zwar viel Zustimmung. Wie genau das aussehen könnte, blieb allerdings offen. Konkreter waren die Anmerkungen zum Grünstreifen in der Bergstraße, zwischen dem Spielplatz und dem Urban Gardening. Hier soll eine Verweilzone, auch für Erwachsene, entstehen. In diesem Sinn schlug eine Anwohnerin einen Boule-Platz vor. Ingrid Schuler vom Gartenbauamt dämpfte die Hoffnungen, weil es ja schon eine Boulebahn im Klingenbachpark gebe. Über dieser Argumentation schüttelten die Rundgangsteilnehmer den Kopf: Die dortige Bahn sei gut genutzt, das spreche doch eher für eine weitere in der Bergstraße. Eine weitere Anregungen bezogen sich auf die Beleuchtung, die so sein müsse, dass unerwünschtes Publikum und illegale Geschäfte im Dunkeln ausbleiben.
Konkretes konnte Martina de la Rosa vom Stadtplanungsamt zum Grundstück an der Einmündung der Buchwaldstaffel in die Bergstraße sagen. Die Rundgangsteilnehmer hatten gefragt, was an den Gerüchten über seine Bebauung dran sei. Tatsächlich werde gerade eine Machbarkeitsstudie für eine Kita erstellt, bestätigte de la Rosa. Sollte diese wirklich einmal gebaut werden, würde auch eine Quartiersgarage dazugehören, versicherte sie. aia
Viele Teilnehmer, viele Fragen beim Rundgang im Sanierungsgebiet. Foto: aia