
Die Spannung steigt: In diesen Tagen lobt die EnBW einen internationalen städtebaulichen Wettbewerb für ihr Areal zwischen Stöckach und Hackstraße aus. Zusammen mit der Stadt und den Bürgern soll hier ein Quartier entwickelt werden, das ökonomische, soziale und ökologische Aspekte vorbildlich vereint. Die Anregungen und Ideen, die die Bürger in den vergangenen Monaten bei Werkstätten und im IdeenRaum in der Hackstraße 31 eingebracht haben, sind dokumentiert und werden den Wettbewerbsteilnehmern mit auf den Weg gegeben.
Bei vier moderierten Veranstaltungen konnten Interessierte aktiv werden, außerdem war der IdeenRaum regelmäßig an drei Wochentagen geöffnet. Er bleibt auch weiterhin Anlaufstelle auf dem Gelände. Denn der EnBW sei wichtig, „dass das Thema vor Ort lebendig bleibt“, sagt EnBW-Immobilienchef Thomas Erk.
„Der neue Stöckach“ heißt das Modellquartier, das auf über vier Hektar Fläche entsteht. Wo sich jetzt noch verschiedene Betriebswerkstätten und Bürogebäude befinden, könnten unter anderem bis zu 800 Wohnungen mit insgesamt 60 000 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Die Kompetenzen, die die EnBW als Energie-und Infrastrukturunternehmen habe, seien auch in der Quartiersentwicklung gefragt, erklärt Thomas Erk und bestätigt: Aus Sicht der EnBW seien bis zu 40 Prozent geförderter Wohnraum denkbar. Man sichere zudem zu, diese geförderten Wohnungen mindestens 20 Jahre selbst zu halten oder nur an öffentliche Träger zu veräußern.
Erk hebt zwei Punkte hervor, die bei der Bürgerbeteiligung immer wieder genannt wurden: Zum einen sei sehr deutlich geworden, wie viel den Bürgerinnen und Bürgern an der Sportstätte auf dem Gelände liege. Zum anderen sei immer wieder eine mögliche Zwischennutzung von Räumen bis zum Baubeginn angesprochen worden. „Dafür sind wir aufgeschlossen“, sagt der EnBW-Immobilienchef, man müsse sich aber anschauen, was technisch und rechtlich möglich sei.
Wie es mit den gesammelten Anregungen weitergeht, liegt nun vor allem in Händen der Architekten, die am Wettbewerb teilnehmen. Stuttgarter Planer sind ebenso angesprochen wie nationale und internationale. Mitte September trifft die Jury eine erste Vorauswahl aus den eingegangenen Entwürfen. Vielversprechende Ideen sollen anschließend in einer zweiten Runde vertieft ausgearbeitet werden. In beiden Runden können sich die Bürger nochmals einbringen. Dann wird es spannend: Ende des Jahres kürt die Jury den Siegerentwurf – die Vision für „ein gutes Stück Stuttgart“ und die Grundlage für die anschließende baurechtliche Detailarbeit.
Das Interesse am EnBW-Gelände ist groß, hier die Eröffnung des IdeenRaums. Foto: EnBW/Eidenmüller
Die EnBW will ihr Areal weiterentwicklen. Foto: EnBW/Eidenmüller