Futter für den Papierkorb

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Seit Januar gilt die Kassenbonpflicht
In den drei Filialen der Bäckerei Voß im Stuttgarter Osten steht ein Papierkorb mit der Aufschrift „fürs Finanzamt“. Gefüttert wird er jeweils vom Kassenbondrucker auf der Theke, der seine endlos langen Papierschlangen direkt in ihn ergießt. Denn tatsächlich will so gut wie niemand den Papierbon für Brezel, Croissant oder Brot mitnehmen. Außer, jemand holt Vesper und möchte nachher mit den Kollegen abrechnen. „Das sind vielleicht fünf am Tag, wenn es hoch kommt“, sagt Chefin Iris Voß. Im ersten Monat füllten die nicht mitgenommenen Bons eine komplette Teigrührmaschine und quollen sogar über deren Rand, wie ein Video auf der facebook-Seite der Bäckerei zeigt. Bäckermeister Dirk Voß erzählt darin, dass man vor eineinhalb Jahren zehn neue Kassen für 40 000 Euro angeschafft habe: Damals hätten sie den Anforderungen entsprochen, doch jetzt musste man für jede davon ein Update für jeweils 800 Euro erstehen. Zudem stehe bisher in jeder Filiale lediglich ein zentraler Bon-Drucker. „Eigentlich müsste ich jetzt noch sieben dazu kaufen, für jede Kasse einen“, sagt Iris Voß, „weil sonst die vielen Wege eine Zumutung für meine Frauen sind“. 

Hintergrund der Papierschwemme ist: Seit dem 1. Januar gilt die „Belegausgabepflicht“, auch als Kassenbonpflicht bekannt. Sie besagt, dass Unternehmer, die ein elektronisches Kassensystem verwenden, allen Kunden einen Beleg aushändigen müssen. In der Regel geschieht das in Papierform. Aber auch elektronische Belege sind grundsätzlich möglich, zum Beispiel als PDF oder über eine App ans Handy geschickt. Allerdings reicht es laut Gesetz nicht aus, dass die Kunden vor Ort, zum Beispiel auf einem Display, den Betrag zur Kenntnis nehmen. 
Betroffen von der Ausgabepflicht sind alle Bereiche, egal ob Gastronomie, Dienstleistung, Handwerk oder Einzelhandel. Nur wer eine offene, einfache Ladenkasse besitzt, ist nicht verpflichtet Bons auszugeben. Damit sind kleine Geschäfte mit älteren Kassen oder beispielsweise Marktbeschicker außen vor. 
Bei der jüngsten Sitzung des Handels- und Gewerbevereins Stuttgart-Ost wurde über erste Erfahrungen mit der Bonpflicht gesprochen. Die meisten Gewerbetreibenden nehmen die Neuregelung eben hin. Die obligatorischen Papierbons belasten zwar die Umwelt, bringen Kosten und Aufwand und sind unnötig – aber was will man machen? „Bei uns wird jeder Bon ausgedruckt und auf den Tisch gelegt“, sagt Friedenau-Wirt Georg Chatzitheodoru, „egal, ob es um ein Bier geht oder mehr.“ Die Mehrzahl der Gäste lasse ihren Bon liegen und man entsorge ihn dann in den Papierkorb. Das offenbart den Widersinn der Sache: Wenn ein Großteil der Bons gleich vor Ort im Mülleimer landet und dann entsorgt wird, warum müssen sie dann ausgedruckt werden? Und wer wollte beweisen, ob sie ausgedruckt worden sind oder nicht? Die Frage müsste das Finanzamt beantworten.  Aia
 
Die zurückgelassenen Kassenzettel eines Monats in der Bäckerei Voß. Foto: privat