Geschichten rund um den Friedensplatz
Ende Juli hat eine kleine Gruppe von Anwohner das erste Friedensplatz-Fest organisiert, um den neu gestalteten Platz einzuweihen und Kontakte zwischen den Anwohnern zu fördern. „Die Nachbarn fanden schön, dass da was stattgefunden hat“, sagt Initiatorin Christa Benz. Das Publikum war ebenso bunt wie die Bewohnerschaft, zu der Künstler ebenso gehören wie Intellektuelle und Arbeiter.
Der Zulauf war so groß, dass zeitweise an den dekorierten Tischen eine richtige „Drucketse“ herrschte. Entsprechend rege war der Verkauf von Flammkuchen und Backwaren – sie wurden ebenfalls aus der Nachbarschaft, vom Bistro Elle und der Bäckerei Gant, bereitgestellt. Einzelhändler Lakanwal steuerte erfrischende Melonenstücke und Rosen bei.
Ein kleines Rahmenprogramm beschäftigte die Kinder, in erster Linie ging es aber darum, dass sich die Anwohner kennenlernen. Dafür machte sich Apothekerin Grete Friedrich auf Interview-Tour: Sie wollte herausfinden, wer wie lange am Friedensplatz wohnt und trug dabei viele spannende Geschichten zusammen. „Es gibt hier Häuser, da wohnen vier Generationen drin“, erzählt sie – und manchmal seien deren Vorfahren die Erbauer des Gebäudes gewesen. Die älteste Besucherin des Friedensplatzfestes ist 1921 im Viertel geboren und hat es nie verlassen; eine andere Bewohnerin sucherin ist 1932 hier geboren und wurde in der Friedenskirche getauft, konfirmiert und getraut. Auch Neue im Viertel bekamen einen freundlichen Empfang: die zwei zuletzt Zugezogenen bekamen ebenso wie die beiden langjährigsten Bewohner einen Einkaufsgutschein für die Stöckach-Apotheke. Eine Belohnung gab’s aber auch für die Festinitiatoren: Anwohnerin Theodora Sauer hat ein Gedicht auf sie und den neuen Friedensplatz verfasst.
Friedensplatz1: Reger Betrieb unter den roten Schirmen am Friedensplatz. Foto: privat